1.1 Gebete bei Sorgen, Not und Verzweiflung!
Die deutlichsten und hartnäckigsten Botschaften sind die Probleme des Lebens. Jedes Problem, jede Krankheit, jede Schwierigkeit, jeder Schicksalsschlag, jede Krise ist ein Geschenk des Lebens an mich! Ein liebevoller, wenngleich oft schmerzhafter Hinweis darauf, dass ich nicht schöpfungsgerecht lebe, und eine Auf-Gabe, die ich zu lösen habe, um richtiger, stimmiger, besser zu leben.
Habe ich ein Problem, bedeutet das stets die Nichtakzeptanz einer Realität. Es enthält ein Nichtkonfrontieren, eine Erwartung oder Befürchtung, einen bestimmten Anspruch oder eine Vorstellung, die nicht mit der Realität übereinstimmen. Also sollte ich mich fragen, wenn ich ein Problem habe:
- Was bin ich nicht bereit zu konfrontieren?
- Wo erwarte oder befürchte ich etwas?
- Welchen Anspruch habe ich an das Leben?
- Wo habe ich feste Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat?
Jedes so genannte Problem ist eine Auf-Gabe, die das Leben mir jetzt stellt, und daher ist jedes Problem auch jetzt von mir zu lösen. Jedes Problem ist ein „Massanzug“ für mich, und ich habe jetzt alle Fähigkeiten und Kräfte, die ich zu seiner Lösung brauche.
Das Problem ist nur die Verpackung. Das Geschenk, die Lernaufgabe, ist das, was darin enthalten ist und was ich immer finde, sobald ich die Verpackung, das so genannte Problem, gelöst habe. Das ist die Lernaufgabe. Das Problem ist also für mich da, nicht gegen mich, sonst müsste es ja „Contra-blem“ heissen. Das Problem ist also eine Aufgabe des Lebens an mich, das immer eine Gabe enthält, die ich finde, indem ich die Aufgabe löse. Die darin enthaltene Gabe ist die Erkenntnis, das Einzige, was ich aus einem Leben mit „nach Hause“ nehmen kann.
Die Auf-Gabe besteht aber oft auch darin, dass ich etwas auf-geben muss, etwas verlernen oder loslassen.